Im Polizeidienst in Österreich gibt es viele verschiedene Einsatzgruppen, wozu unter anderem auch die WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung gehört. Die Einsatzeinheit WEGA ist eine Sondereinheit der österreichischen Polizei in der Bundeshauptstadt Wien. Sie ist die älteste polizeiliche Sondereinheit Österreichs und der Landespolizeidirektion Wien, genauer der Abteilung für Sondereinheiten (ASE), unterstellt. In erster Linie wird die WEGA bei Einsätzen mit erhöhtem Gefährdungsgrad angefordert. Aber was genau macht die WEGA so besonders? Welche Voraussetzungen gibt es und welche Aufgaben hat überhaupt die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung? Wichtige Fakten haben wir hier zusammengetragen.
WEGA Auftrag und Aufgabengebiet
Die WEGA ist eine operative und keine ermittelnde Einheit der Polizei in der Bundeshauptstadt Wien. Sie ist der Abteilung für Sondereinheiten untergeordnet, die kurz auch ASE bezeichnet wird. Die WEGA ist operativ tätig und kommt bei Einsätzen mit erhöhtem Gefährdungspotential zum Einsatz, die eine besondere Ausbildung und unter Umständen auch eine spezielle Ausrüstung erfordert. Das Aufgabengebiet der WEGA umfasst folgende Einsatzbereiche:
- verbarrikadierte Personen
- Selbstmörder
- Razzien und Durchsuchungen, bei denen mit Widerstand gerechnet wird
- risikoreiche Verhaftungen
- andere Einsätze, bei denen mit Widerstand gerechnet werden muss
- Einsätze, die Beamte mit Seiltechnikausbildung erfordern
- Einsätze, die Beamte mit Polizeitaucherausbildung erfordern
- Auflösung von Hausbesetzungen
- Greiftruppeinsätze im Rahmen des GSOD
- Objektschutz von besonders gefährdeten Einrichtungen
Auch bei Fußballspielen, bei denen mit Gewaltausschreitungen zu rechnen ist, kommt die WEGA zum Einsatz. Die entsprechenden Beamten sollen während der Einsätze beispielsweise bei einem Fußballspiel gewalttätige Fans erkennen und in Gewahrsam nehmen. Um Mitglied der WEGA zu werden, musst du zunächst die Grundausbildung durchlaufen und einige Jahre im Polizeidienst sein.
WEGA Aufnahmetest und Ausbildung
Um Mitglied der WEGA zu werden, musst du zunächst die Grundausbildung durchlaufen und einige Jahre im Polizeidienst verrichten. Des Weiteren ist für die Aufnahme in die WEGA ein Auswahlverfahren zu bestehen. Der Aufnahmetest für die Sondereinheit WEGA umfasst folgende Auswahltests:
- 3.000 Meter Lauftest
- Schießtest mit der Glock 17
- 6er-Test“ (Klimmzüge, Standweitsprung, Kastenboomeranglauf, Sit-ups, Treppensteigtest und Liegestütze)
- Taktikparcours unter physischem und psychischem Stress
Der Taktikparcours muss in 20,5 Sekunden absolviert werden. Im Anschluss daran muss zudem eine rund 50 Kilogramm schwere Puppe aus einer Gefahrenzone gerettet werden. Des Weiteren müssen die Bewerber ein psychologisches Auswahlverfahren, bei dem Werthaltungen, emotionale Stabilität, Teamfähigkeit und Motivation überprüft werden, durchlaufen. Sollten alle Tests erfolgreich abgeschlossen werden, erfolgt die Reihung der Bewerber nach Ergebnissen. Anhand der Rangliste werden die Bewerber anschließend zum sechsmonatigen Basisausbildungslehrgang (WEGA BAL) geladen.
WEGA Ausbildungsinhalte
Im sechsmonatigen Basisausbildungslehrgang werden die bereits in der Polizeigrundausbildung erworbenen Schieß-, Taktik- und Selbstverteidigungsfertigkeiten noch intensiver geschult und erweitert. Mit Abschluss des Basisausbildungslehrgang werden die neuen Angehörigen der Sondereinheit in die sechs vorhandenen Kompanien aufgeteilt und können sich im Anschluss für folgende Sonderausbildungen bewerben:
- Seiltechnik
- Medic
- Personenschutz
- Einsatztauchen
- Sicherungsschütze
- Techniker
- Problemabschiebungen auf dem Luftweg sowie Sonderwagen- bzw. Wasserwerferfahrer
Hast du dich für eine der Richtungen entschieden, musst du eine weitere Sonderausbildung absolvieren. Es gibt viele verschiedene Sonderausbildungen bei der WEGA, die du gerne absolvieren kannst. So kannst du je nach Sonderausbildung beispielsweise als Taucher oder Personenschützer eingesetzt werden.
WEGA Ausrüstung
Natürlich gibt es auch eine bestimmte Ausrüstung für die Beamten der Wiener Einsatzgruppe Alarmbereitschaft. Neben der Uniform, Schutzwesten und Helmen gehört zur Ausrüstung eines WEGA Beamten auch die Standardprimärwaffe (Pistole mit Laser-Lichtmodul). Es handelt sich normalerweise um die Glock 17. Im Überwachungsdienst und Sektorstreifendienst haben die Beamten auch eine Langwaffe mit dabei. Weitere Ausrüstung gibt es im Einsatzfahrzeug, wozu beispielsweise Pistolen für Tränengas und Elektropuls gehören. Pfeffersprays, Schlagstöcke und Handschellen gehören ebenfalls zum Standardequipment im Fahrzeug. Von einfachen Zivilfahrzeugen bis hin zu Sonderwagen, die gepanzert und möglicherweise auch mit Wasserwerfern versehen sind, gibt es die unterschiedlichsten Einsatzfahrzeuge. Letztendlich hängt es auch von dem Einsatz ab, wie das Equipment gestaltet ist. Soll beispielsweise eine Tür gewaltsam geöffnet werden, sind Motorsägen oder hydraulische Spreizgeräte mit von der Partie. Ganz typisch für die Beamten ist übrigens die Kopfbedeckung. Das ist ein rotes Barett.
Fazit: Sondereinheit mit erhöhtem Gefahrenpotential!
Bei der WEGA handelt es sich um keine ganz normale Polizeieinheit. In der Wiener Einsatzgruppe Alarmbereitschaft haben alle Beamten eine bestimmte Ausbildung absolviert, um zu speziellen Einsätzen zum Einsatz kommen zu können. Von Tauchern über Personenschützer ist alles möglich. Aufgrund des erhöhten Gefährdungspotentials und vieler weitere Zulagen fällt das Gehalt der WEGA entsprechend hoch aus. Entscheidest du dich für die WEGA, musst du dir darüber im Klaren sein, dass immer ein gewisses Gefahrenpotential bei den Einsätzen vorhanden ist.
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