Die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung, kurz WEGA, ist eine Spezialeinheit der Wiener Polizei, die für besonders herausfordernde und gefährliche Einsätze konzipiert ist. Als Teil der österreichischen Polizei agiert die WEGA hauptsächlich in Wien und ist bekannt für ihre Fähigkeit, schnell und effektiv auf extreme Situationen zu reagieren. Die Einheit setzt sich aus hochqualifizierten Beamten zusammen, die eine spezielle Ausbildung für den Umgang mit Terrorismus, Geiselnahmen, schwerer Kriminalität und ähnlichen Bedrohungen durchlaufen haben.
Voraussetzungen für eine Karriere bei der WEGA
Um Teil der WEGA zu werden, müssen Interessenten zunächst Teil der österreichischen Polizei sein und mindestens ein Jahr Erfahrung im Außendienst vorweisen. Dies gewährleistet, dass Bewerber bereits eine grundlegende polizeiliche Ausbildung und praktische Erfahrungen gesammelt haben. Nach dieser Phase können sich Polizistinnen und Polizisten für die WEGA bewerben, müssen jedoch eine strenge Auswahlprüfung bestehen. Diese Prüfung ist bekannt für ihre Herausforderungen und umfasst Lauf- und Krafttests sowie psychologische Evaluierungen, die darauf abzielen, die körperliche Fitness, mentale Stärke und emotionale Stabilität der Kandidaten zu beurteilen. Nur diejenigen, die in allen Bereichen hervorragende Leistungen zeigen, werden in die nächste Phase der spezialisierten WEGA-Ausbildung aufgenommen.
WEGA Aufnahmeverfahren
Das Aufnahmeverfahren für die Sondereinheit WEGA umfasst folgende Auswahltests:
- 3.000 Meter Lauftest
- Schießtest mit der Glock 17
- 6er-Test“ (Klimmzüge, Standweitsprung, Kastenboomeranglauf, Sit-ups, Treppensteigtest und Liegestütze)
- Taktikparcours unter physischem und psychischem Stress
Der Taktikparcours ist eine der herausfordernden Hürden im Auswahlprozess für die WEGA und muss in einer Zeit von nur 20,5 Sekunden bewältigt werden. Unmittelbar nach Abschluss dieses Parcours steht den Bewerbern eine weitere physische Prüfung bevor: Sie müssen eine rund 50 Kilogramm schwere Puppe aus einem gefährlichen Bereich in Sicherheit bringen. Darüber hinaus ist das Durchlaufen eines sorgfältig konzipierten psychologischen Auswahlverfahrens erforderlich. Dieses Verfahren zielt darauf ab, die Werthaltungen, emotionale Stabilität, Teamfähigkeit und Motivation der Kandidaten zu evaluieren.
WEGA Ausbildung
Die Ausbildung bei der WEGA ist anspruchsvoll und zielt darauf ab, Beamte auf ein breites Spektrum an Einsatzszenarien vorzubereiten. Neben der intensiven körperlichen Vorbereitung, die bereits in der Auswahlprüfung beginnt, durchlaufen die Kandidaten ein spezialisiertes Programm, das Schießtraining, Nahkampf, Erste Hilfe in Gefahrensituationen, Anti-Terror-Taktiken und vieles mehr umfasst. Diese umfassende Ausbildung stellt sicher, dass die Beamten nicht nur physisch, sondern auch psychologisch und taktisch für die komplexen Herausforderungen gerüstet sind, die ihre Arbeit mit sich bringt.
Ablauf und Spezialisierung
Im Rahmen des sechsmonatigen Basisausbildungslehrgangs erfolgt eine Vertiefung und Erweiterung der bereits in der Polizeigrundausbildung erlernten Fähigkeiten in den Bereichen Schießen, Taktik und Selbstverteidigung. Nach erfolgreichem Abschluss werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den sechs existierenden Kompanien der Sondereinheit zugeteilt. Anschließend steht ihnen die Möglichkeit offen, sich für eine Vielzahl von Sonderausbildungen zu bewerben, um ihre Fertigkeiten gezielt zu erweitern. Zu diesen Sonderausbildungen gehören:
- Seiltechniken
- Medizinische Erstversorgung (Medic)
- Personenschutz
- Einsatztauchen
- Sicherungsschütze
- Technische Einsatzfähigkeiten
- Spezialisierte Aufgaben wie Problemabschiebungen auf dem Luftweg und die Bedienung von Sonderfahrzeugen wie Wasserwerfern
Die Entscheidung für eine spezifische Richtung erfordert die Absolvierung einer zusätzlichen, spezialisierten Ausbildung. Die WEGA bietet eine breite Palette von Sonderausbildungen an, durch die sich Einsatzkräfte je nach Qualifikation in Bereichen wie Tauchen oder Personenschutz spezialisieren können.
Aufgaben der WEGA
Die WEGA, als operative Spezialeinheit der Polizei in Wien, fällt unter die Abteilung für Sondereinheiten (ASE) und zeichnet sich durch ihren Einsatz in Situationen aus, die ein erhöhtes Gefährdungspotenzial bergen. Diese Einsätze verlangen häufig nicht nur eine besondere Ausbildung, sondern auch spezielle Ausrüstungen. Das Einsatzspektrum der WEGA ist vielfältig und umfasst unter anderem:
- Einsätze gegen verbarrikadierte Personen
- Interventionen bei Selbstmordgefährdeten
- Durchführung von Razzien und Durchsuchungen, bei denen Widerstand erwartet wird
- Risikoreiche Verhaftungen
- Bewältigung anderer Situationen, die Widerstand erwarten lassen
- Operationen, die den Einsatz von Beamten mit Seiltechnikausbildung erfordern
- Taucheinsätze, ausgeführt von Beamten mit entsprechender Ausbildung
- Räumung von Hausbesetzungen
- Einsätze der Greiftruppe im Rahmen des GSOD
- Schutz kritisch gefährdeter Objekte
Darüber hinaus wird die WEGA bei Fußballspielen eingesetzt, bei denen Gewaltausschreitungen antizipiert werden, mit dem Ziel, gewalttätige Fans zu identifizieren und in Gewahrsam zu nehmen. Um der WEGA beizutreten, ist eine Grundausbildung und vorherige Erfahrung im Polizeidienst erforderlich.
Die Ausrüstung der WEGA
Die Wiener Einsatzgruppe Alarmbereitschaft zeichnet sich durch ihre umfangreichen Einsatzmöglichkeiten aus, die von Anti-Terror-Operationen bis hin zu Schutzmaßnahmen für öffentliche Veranstaltungen reichen. Dafür benötigt die WEGA Ausrüstung auf dem neuesten Stand der Technik, einschließlich spezialisierter Waffen, ballistischer Schutzkleidung, Überwachungsgeräte und vielseitig einsetzbarer Fahrzeuge. Dies ermöglicht der WEGA, in Wien eine führende Rolle bei der Sicherheitsgewährung zu spielen.
Die Standardausrüstung eines WEGA-Beamten umfasst neben der Uniform auch Schutzwesten, Helme und als Primärwaffe meist eine Glock 17, ausgestattet mit einem Laser-Lichtmodul. Für den Überwachungs- und Sektorstreifendienst führen die Beamten zusätzlich eine Langwaffe mit sich. Im Einsatzfahrzeug befinden sich weitere Ausrüstungsgegenstände, darunter Pistolen für Tränengaseinsätze, Elektropulsgeräte, Pfeffersprays, Schlagstöcke und Handschellen. Die Flotte reicht von unauffälligen Zivilfahrzeugen bis hin zu speziell gepanzerten Sonderwagen, teilweise ausgestattet mit Wasserwerfern, angepasst an die vielfältigen Einsatzanforderungen. Spezialwerkzeuge für das gewaltsame Öffnen von Türen, wie Motorsägen oder hydraulische Spreizgeräte, stehen ebenfalls bereit. Ein charakteristisches Merkmal der WEGA-Beamten ist das rote Barett, das sie tragen, und unterstreicht ihre Zugehörigkeit und Einsatzbereitschaft.