Die Objektschutzpolizei der Landespolizeidirektion Wien spielt eine zentrale Rolle in der Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes kritischer Infrastrukturen und bedeutender Einrichtungen in der österreichischen Hauptstadt. Diese spezialisierte Einheit ist verantwortlich für die Bewachung und den Schutz von staatlichen Gebäuden, diplomatischen Vertretungen sowie anderen wichtigen Objekten, die aufgrund ihrer Bedeutung oder ihres Symbolwerts besondere Sicherheitsmaßnahmen erfordern.
Die Objektschutzpolizei der Landespolizeidirektion Wien
In einer Stadt wie Wien, die nicht nur als politisches und wirtschaftliches Zentrum Österreichs gilt, sondern auch eine hohe Konzentration an internationalen Organisationen beherbergt, ist die Arbeit der Objektschutzpolizei von unschätzbarem Wert. Sie trägt entscheidend dazu bei, die Sicherheit der Stadt und ihrer Bewohner zu gewährleisten und stellt somit eine unverzichtbare Säule in der Sicherheitsarchitektur Wiens dar. Mit der Einführung der Objektschutzpolizei (ein Pilotprojekt) sollen künftig sensible Einrichtungen wie Botschaften effektiver geschützt und gleichzeitig das Personal der regulären Polizeikräfte entlastet werden. So ist vorgesehen, dass nur noch speziell ausgebildete Objektschutzpolizisten eingesetzt werden, um die Überwachung von kritischen Infrastrukturen und internationalen Einrichtungen zu übernehmen.
Die Dringlichkeit dieses Projekts wird durch die aktuelle Situation in Wien unterstrichen, wo der Objektschutz bisher überwiegend durch Überstunden der Polizei durchgeführt wurde. Insbesondere seit dem Hamas-Angriff auf Israel hat die Notwendigkeit, sensible Orte zu bewachen, noch zugenommen. Daher wird nun eine neue Einheit ins Leben gerufen, deren erste 60 Kandidaten ab Juni 2024 in einem beschleunigten sechsmonatigen Programm ausgebildet werden, um bereits im Dezember 2024 ihren Dienst anzutreten.
Voraussetzungen für die Objektschutzpolizei
Grundsätzlich sind die Einstellungsvoraussetzungen für die Objektschutzpolizei dieselben wie für die reguläre Polizeischule.
- Du musst österreichischer Staatsbürger sein.
- Es wird erwartet, dass du voll handlungsfähig bist.
- Deine persönliche und fachliche Eignung ist entscheidend.
- Du solltest einen einwandfreien Leumund haben.
- Du musst mindestens 18 Jahre alt sein, wenn du deine Grundausbildung beginnst.
- Wenn du männlich bist, musst du deinen Präsenz- oder Zivildienst abgeleistet haben, es sei denn, du hast eine Untauglichkeitsbescheinigung.
- Du brauchst einen Führerschein der Klasse B für den Polizeidienst. Wenn du diesen noch nicht hast, musst du ein ärztliches Gutachten vorlegen, das deine Eignung für den Führerschein Klasse B bestätigt, wobei die einzig zulässige Einschränkung das Tragen einer Sehhilfe ist.
Denke daran, dass all diese Voraussetzungen im Laufe des Auswahlverfahrens nachgewiesen werden müssen.
Auswahlverfahren der Objektschutzpolizei
Das Auswahlverfahren für die Objektschutzpolizei ist dem für die Bewerbung des regulärem Polizeidienstes gleich. Es unterscheidet sich lediglich in den Leistungsparametern und der Fokus liegt auf Themen aus dem Objektschutz.
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Aufgaben der Objektschutzpolizei
Die Aufgaben der Objektschutzpolizei (OSP) umfassen nicht nur die physische Bewachung, sondern auch die präventive Überwachung, um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Dabei setzen die Mitglieder der Objektschutzpolizei sowohl auf moderne Technologie als auch auf die enge Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitskräften und Nachrichtendiensten, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Zu den Aufgaben der Objektschutzpolizei gehören unter anderem:
- Schutz wichtiger Gebäude und gewährt: Dies umfasst den Schutz von Gebäuden, in denen Vertreter ausländischer Staaten, internationale Organisationen und andere Völkerrechtssubjekte untergebracht sind.
- Sicherung kritischer Infrastrukturen: Objekte, die für die Infrastruktur des Landes von zentraler Bedeutung sind, fallen ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der OSP.
- Schutz sonstiger gefährdeter Objekte: Dies bezieht sich auf Objekte, die aufgrund verschiedener Faktoren als gefährdet eingestuft werden.
- Deutlich sichtbare Präsenz: Die Mitglieder der OSP sind uniformiert und bewaffnet, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen und die Sicherheit zu gewährleisten.
- Beobachtung und Meldung: Ein Hauptaugenmerk liegt auf dem Erkennen, Überwachen und Melden von verdächtigen Personen oder Aktivitäten.
- Erstmaßnahmen bei Angriffen: Im Falle eines gefährlichen Angriffs ergreift die OSP sofortige Maßnahmen.
- Sicherstellung der Zugänglichkeit: Sie gewährleisten die freie Zu- und Abfahrt bei Objekten mit völkerrechtlichem Schutz.
Als Angehöriger der Objektschutzpolizei bist du auch befähigt, in bestimmten Situationen zu handeln, wie zum Beispiel:
- Erkennung gefährlicher Angriffe: Du musst in der Lage sein, gefährliche Angriffe am überwachten Objekt zu erkennen.
- Koordination mit anderen Einsatzkräften: Die Verständigung weiterer Einsatz- und Spezialkräfte ist ein wichtiger Aspekt deiner Tätigkeit.
- Notfallmaßnahmen: Bei unmittelbarer Gefahr sind Maßnahmen erforderlich, um Menschen und Sachwerte zu schützen.
Zusätzlich kannst du nach entsprechender Ausbildung auch für Aufgaben wie Schulwegsicherung oder Unterstützung des Parteienverkehrs auf Polizeiinspektionen eingesetzt werden.
Ausbildung der Objektschutzpolizei
Die Ausbildung für den Objektschutz der Polizei Österreich ist umfassend und praxisorientiert gestaltet, um Dich optimal auf die vielfältigen Aufgaben in der Berufsvorbereitung vorzubereiten. Hier ein Überblick über die Ausbildungsstruktur:
- Dauer und Struktur: Die Grundausbildung dauert insgesamt sechs Monate und findet in einem der Bildungszentren in Österreich statt. Der Schwerpunkt liegt auf praxisnahen und handlungsorientierten Inhalten.
- Praxisphase: Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist eine zweiwöchige Praxisphase. Während dieser Phase wirst du von einem dir persönlich zugewiesenen Betreuungsbeamten oder einer Betreuungsbeamtin begleitet. Diese Phase findet im Bereich der Landespolizeidirektion Wien statt.
- Abschluss der Ausbildung: Am Ende deiner Grundausbildung steht eine mündliche Dienstprüfung, die du erfolgreich bestehen musst.
- Weiterer Karriereweg: Nach Abschluss der Ausbildung und bestandener Dienstprüfung ist geplant, dich in ein öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis für den Exekutivdienst zu übernehmen. Anschließend wirst du deinen Dienst im Bereich der Objektschutzpolizei in Wien versehen.
Diese Ausbildung bildet die Grundlage für eine Karriere im Objektschutz und bereitet dich auf die Herausforderungen und Verantwortlichkeiten dieses speziellen Bereichs der Polizeiarbeit vor.
Gehalt
Die Objektschutzpolizei in Österreich spielt eine entscheidende Rolle in der Gewährleistung der Sicherheit staatlicher und kritischer Infrastrukturen. Angesichts dieser wichtigen Aufgabe bietet die Karriere in der Objektschutzpolizei nicht nur ein hohes Maß an Verantwortung, sondern auch attraktive Gehaltsstrukturen. Diese sind so konzipiert, dass sie die besonderen Anforderungen und Leistungen der in diesem Bereich tätigen Beamten anerkennen und honorieren.
Monatliches Bruttogehalt während der Grundausbildung, angelehnt an die Gehaltsvorgaben für 2024.
Grundausbildung 6 Monate
- ca. 2.295 €
Nach Beendigung der Grundausbildung trittst du deinen Dienst im Bereich der Objektschutzpolizei in Wien an.
Nach Abschluss der Grundausbildung
- ca. 2.955 €
- ca. 2.982 €
- ca. 3.010 €
Zum Grundgehalt können zusätzliche monatliche Vergütungen für Mehrarbeit sowie diverse Zulagen und Nebengebühren hinzukommen, deren Höhe wesentlich vom Arbeitsaufkommen und dem damit verbundenen Mehrleistungsaufwand abhängt. Daher lässt sich ein exakter Verdienstbetrag nicht vorhersagen.