Das Gehalt bei der Polizei Österreich – Was verdienst du als Polizist/in?
Die Polizei Österreich bietet nicht nur einen sicheren und vielseitigen Arbeitsplatz, sondern auch attraktive Verdienstmöglichkeiten, die bereits mit Beginn der Ausbildung einsetzen. Schon angehende Polizistinnen und Polizisten erhalten ein monatliches Ausbildungsgehalt, das finanzielle Stabilität schafft und den Berufseinstieg erleichtert. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Grundausbildung steigen sowohl Verantwortung als auch das Gehalt, wobei dienstliche Position, Berufserfahrung und geleistete Zusatzdienste einen entscheidenden Einfluss auf das Einkommen haben.
Neben dem Basisgehalt gemäß Gehaltstabelle für Exekutivbedienstete spielen vor allem Zulagen, Erschwernisvergütungen und Schichtdienstpauschalen eine wichtige Rolle. Der rund um die Uhr stattfindende Polizeidienst im Schichtbetrieb wird durch finanzielle Ausgleiche und Zuschläge zusätzlich vergütet. So kann das Jahreseinkommen eines erfahrenen Streifenpolizisten inklusive aller Zulagen auf über 48.000 € brutto steigen. In Führungsfunktionen sind sogar bis zu 80.000 € brutto jährlich möglich.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über das Gehalt bei der Polizei Österreich, vom Einstiegsgehalt in der Ausbildung bis zu den Verdienstmöglichkeiten im aktiven Dienst – inklusive Beispiele, Gehaltskomponenten und Einflussfaktoren.
Gehalt während der Ausbildung bei der Polizei Österreich
Bereits mit Beginn der Grundausbildung bei der Polizei Österreich erhältst du ein monatliches Gehalt. Dieses richtet sich nach der Gehaltstabelle für Beamtinnen und Beamte des Exekutivdienstes und wird in der Verwendungsgruppe E2c eingestuft. Damit bietet die Polizei nicht nur eine fundierte Ausbildung, sondern auch finanzielle Sicherheit ab dem ersten Tag.
Das Gehalt steigt im Laufe der Ausbildungszeit gestaffelt an – je nach Ausbildungsjahr und Ausbildungsabschnitt (theoretisch oder praktisch). Hier ein Überblick auf Basis der Gehaltsansätze 2025:
1. Ausbildungsjahr
- ca. € 2.380 brutto / Monat
2. Ausbildungsjahr
- Theoretischer Lehrgangsabschnitt: ca. € 2.895 brutto / Monat
- Praktischer Lehrgangsabschnitt: ca. € 3.115 brutto / Monat
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Grundausbildung wirst du in ein öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis übernommen und einer Polizeidienststelle zugewiesen. Mit dem neuen Status als Exekutivbedienstete/r steigt nicht nur das Grundgehalt – es kommen auch zahlreiche Zulagen, Nebengebühren und Mehrleistungsvergütungen hinzu, die je nach Einsatzbereich und Dienststelle variieren.
Gehalt nach der Ausbildung – Verdienstmöglichkeiten im Exekutivdienst
Nach deiner Übernahme in den aktiven Polizeidienst hängt dein Gehalt nicht nur von der Grundbesoldung ab, sondern auch von Dienstjahren, Zusatzaufgaben, Dienstart (z. B. Streife, Bereitschaft, Verkehr) sowie geleisteten Sonderdiensten und Nacht-/Wochenendarbeit. Das monatliche Bruttogehalt im Exekutivdienst orientiert sich an der Verwendungsgruppe E2b, Gehaltsstufe 2, und liegt im Schnitt bei rund € 4.850 brutto. Diese Zahl basiert auf einer bundesweiten Durchschnittsberechnung für regulär eingesetzte Beamtinnen und Beamte im Außendienst.
Mit zunehmender Berufserfahrung und Dienstzeit sind weitere Gehaltssteigerungen möglich. Auch ohne Wechsel in eine höhere Verwendungsgruppe kannst du – beispielsweise gegen Ende deiner Karriere – in der höchsten Gehaltsstufe der E2b ein monatliches Bruttoeinkommen von bis zu € 6.850 oder mehr erreichen.
Beispielhafte Darstellungen von fiktiven Karriere- bzw. Verdienstmöglichkeiten der Polizei Österreich
- Monatsgehalt: 2.395 €
- Regelmäßige Zulagen: 730 €
- Einzelverrechnete Zulagen: 380 €
- Mehrdienstleistungen Überstunden: 1.185 €
- Gehalt Gesamt: 4.690 € brutto
- Monatsgehalt: 2.865 €
- Regelmäßige Zulagen: 775 €
- Einzelverrechnete Zulagen: 380 €
- Mehrdienstleistungen Überstunden: 1.445 €
- Gehalt Gesamt: 5.465 € brutto
- Monatsgehalt: 2.685 €
- Regelmäßige Zulagen: 835 €
- Einzelverrechnete Zulagen: 380 €
- Mehrdienstleistungen Überstunden: 1.430 €
- Gehalt Gesamt: 5.330 € brutto
- Monatsgehalt: 3.040 €
- Regelmäßige Zulagen: 1.075 €
- Einzelverrechnete Zulagen: 380 €
- Mehrdienstleistungen Überstunden: 1.605 €
- Gehalt Gesamt: 6.100 € brutto
- Monatsgehalt: 3.160 €
- Regelmäßige Zulagen: 995 €
- Einzelverrechnete Zulagen: 380 €
- Mehrdienstleistungen Überstunden: 1.825 €
- Gehalt Gesamt: 6.360 € brutto
- Monatsgehalt: 4.020 €
- Regelmäßige Zulagen: 1.175 €
- Einzelverrechnete Zulagen: 380 €
- Mehrdienstleistungen Überstunden: 2.130 €
- Gehalt Gesamt: 7.705 € brutto
Quelle: https://www.polizeikarriere.gv.at/files/034_2024_Gehaltstabelle_Polizeikarriere_V20240116.pdf
*Annahme: jeweils „fiktiver Exekutivbeamter“ – Alter ca. 45 Jahre/ca. 21 Dienstjahre
Arbeitszeiten bei der Polizei Österreich – Schicht- und Wechseldienst im Überblick
Ein wesentliches Merkmal des Polizeiberufs in Österreich ist der Schicht- und Wechseldienst, der sicherstellt, dass die öffentliche Sicherheit rund um die Uhr gewährleistet werden kann. Diese besonderen Arbeitszeitmodelle verlangen von Polizistinnen und Polizisten ein hohes Maß an Flexibilität, Belastbarkeit und Einsatzbereitschaft, werden jedoch durch entsprechende Zulagen, Überstundenvergütung und Zeitausgleiche zusätzlich abgegolten.
Durchschnittliche Wochenarbeitszeit
Die wöchentliche Arbeitszeit bei der Polizei Österreich beträgt im Schnitt 40 Stunden. Aufgrund unvorhersehbarer Einsatzsituationen, verlängerter Amtshandlungen oder Dienstberichte kann es regelmäßig zu Überstunden kommen – diese werden jedoch finanziell vergütet.
Schichtmodelle im Außendienst – Wechseldienst mit Struktur
Polizistinnen und Polizisten im Außendienst arbeiten in der Regel im Wechseldienst, insbesondere in urbanen Einsatzgebieten. Die Dienstzeiten werden durch einen individuellen monatlichen Dienstplan festgelegt, der folgende Merkmale beinhaltet:
- Ein festgelegtes Plandienstwochenende
- Mindestens ein dienstfreies Wochenende pro Monat
- Rund 28 Journaldienststunden pro Monat
- Regelmäßiger Schichtdienst, je nach Region und Dienststelle
In vielen Dienststellen wird nach einem Gruppendienstplan gearbeitet – mit fünf bis sechs Gruppen, die jeweils in zwei Untergruppen unterteilt sind. Ein typischer Dienstrhythmus könnte z. B. so aussehen:
- Tagdienst – Nachtdienst – Tagdienst – Frei – Frei – Tagdienst …
Arbeitszeiten im Innendienst – Normaldienst mit Gleitzeit
Für Tätigkeiten im Innendienst oder in spezialisierten Funktionen gelten andere Arbeitszeitmodelle. Hier arbeitest du meist im Normaldienst, also von Montag bis Freitag mit einer möglichst gleichmäßigen Verteilung der Wochenstunden. Wochenenddienste sind nur in Ausnahmefällen vorgesehen. Merkmale des Normaldienstplans:
- Gleitzeit möglich, innerhalb festgelegter Rahmenzeiten
- Selbstbestimmung über Beginn und Ende der Dienstzeit (je nach Funktion)
- Fokus auf planbare Büro- und Verwaltungsaufgaben
Diese Arbeitszeitmodelle bieten eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, vor allem in Positionen ohne operativen Außendienst.